Als einen kommunalen Baustein beim Auf- und Ausbau der europäischen
Völkerfamilie hat Oberbürgermeister Klaus Jensen die Städtepartnerschaft
zwischen Trier und der niederländischen Stadt ’s-Hertogenbosch (Den Bosch)
gewürdigt. Beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Städteverbindung zog
Jensen im feierlich geschmückten Großen Rathaussaal vor zahlreichen Gästen
eine positive Bilanz des bisherigen Miteinanders. Der Zukunftssicherung
der Städtepartnerschaft könnten durchaus auch neue und unkonventionelle
Vorschläge dienen.
Nie mehr
gegeneinander
Jensens Herzogenbuscher Amtskollege Ton Rombouts charakterisierte die
Verbindung zwischen beiden Städten als „lebendig sowie von gegenseitigem
Interesse und Respekt geprägt“. An den neuen Stadtrat appellierte er, sich
„dafür einzusetzen, die große Freundschaft über die Jahre zu hegen und zu
festigen“. |
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OB Klaus Jensen (r.) überreicht seinem Kollegen Ton Rombouts als
Jubiläumsgeschenk ein Bild des Trierer Künstlers Dieter Jacobs, das mit
Hieronymus Bosch und Friedrich Spee zwei große Persönlichkeiten aus den
Partnerstädten zusammen.
Foto: Lorig
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Wie Jensen ging Rombouts auf den Ursprung der vor 40 Jahren offiziell
vereinbarten Partnerschaft ein. Als Konsequenz aus den schrecklichen
Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs hätten mutige Frauen und Männer über
die Grenzen hinweg zueinander gefunden, um Krieg oder ein Gegeneinander
für alle Zeiten auszuschließen. Jensen sagte, man werde nie vergessen,
dass den Trierern von europäischen Nachbarn schon wenige Jahre nach der
Katastrophe von 1945 die Hand für ein gemeinsames europäisches Miteinander
gereicht worden sei. Man wisse um die Verantwortung, die sich daraus für
alle Demokraten ergebe.
Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten war eine zwölf Mitglieder umfassende
offizielle Delegation aus Herzogenbusch mit Vertretern der Stadt und der
Bürgerschaft, an ihrer Spitze Bürgermeister Rombouts, nach Trier gekommen.
Das Programm umfasste neben Gesprächen über die zukünftige Ausgestaltung
des kommunalen Brückenschlags und der feierlichen Stadtratssitzung zudem
einen Besuch des Stadtmuseums Simeonstift mit der Ausstellung über
Barockmalerei an Maas und Mosel.
Klingendes Band
Der Festakt im Rathaussaal, bei dem sich die Gäste in Triers Goldenes Buch
eintrugen, wurde von einem eigens für das Jubiläum gegründeten
„Freundschaftschor“ mit Sängerinnen und Sängern aus beiden Städten, die
seit vielen Jahren Kontakte miteinander pflegen, musikalisch umrahmt.
Jensen hatte gerade den vielfältigen Aktivitäten der Chöre für diese
Partnerschaft ein „verbindendes und klingendes Band“ bescheinigt. Das
Miteinander werde aber auch von Jugend- und Sportbegegnungen sowie von
Erfahrungsaustauschen des Einzelhandels, der kommunalen Wirtschaft oder
der Städteplaner geprägt.
Die beiden Oberbürgermeister dankten allen Freunden und Aktiven der
Städtepartnerschaft für ihr Engagement und lobten dabei die Initiativen
der jeweiligen Partnerschaftsorganisationen in Trier und Herzogenbusch.
Im Rahmen des Jubiläums traten am Wochenende das Ehranger Orchester „da
capo“ gemeinsam mit dem Herzogenbuscher Orchester „Orthense Harmonie“ bei
einem Konzert in der MPG/AVG-Halle auf. Die Musiker wurden am Sonntag von
Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink bei einem offiziellen Empfang der Stadt
willkommen geheißen.
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